Vorbilder – Wieso? Weshalb? Warum?

Die Welt, in der wir leben, ist unfassbar komplex. Sie ist nicht selten überwältigend. Daher bedarf es Rahmenbedingungen, an denen wir uns orientieren können. Solche können aber nicht nur Werte und Normen sein, sondern auch Personen, die wir uns zum Vorbild nehmen. Um genau diese Vorbilder soll es heute gehen.

Vorbilder gibt es in allen Bereichen des Lebens. Positive wie auch Negative. Manchmal streben wir danach, genau das zu erreichen, was unser Vorbild schon geschafft hat. Oder andersherum, orientieren wir uns an Personen orientieren, in deren Fußstapfen wir ganz bestimmt nicht treten wollen.

Auch im Sport gibt es Unmengen an Vorbildern. So gilt beispielsweise Kobe Bryant als einer der größten Basketballspieler aller Zeiten. Nicht wenige schauen zu dem Ausnahmesportler auf. Immer wieder gibt es Menschen in den verschiedensten Bereichen, die einfach besser sind als alle anderen. Personen, die zweifellos Großartiges leisten. Sei es im Sport, der Musik oder im Aktivismus. Die Liste an Personen, die als Vorbild gelten können, ist schier unendlich. Enthält sie doch für jede:n Einzelne:n von uns aus unterschiedlichen Gründen andere Charaktere.

Für diese Ausgabe von „Toni tippt…“ habe ich mit Veolia Towers Kapitän Seth Hinrichs darüber gesprochen, was Vorbilder für ihn ausmachen und warum es so wichtig ist, welche zu haben.

Doch was ist ein Vorbild überhaupt? Ein solches zu definieren, sei laut Seth gar nicht so einfach. Ziehen wir die allgemeine Duden-Definition heran, dann ist es eine Person, die als Beispiel angesehen wird, nach dem man sich richtet. Laut Seth‘ Verständnis sind es Menschen, die auch dann an sich und für ihre Ziele arbeiten, selbst wenn niemand hinsieht. Er beschreibt das perfekte Vorbild als eine „high character“-person. Eine Person also, die ihren Werten und Zielvorstellungen treu bleibt. Vor allem aber, eignen sich laut Seth als Vorbild diejenigen, die ihren Worten Taten folgen lassen und sich nicht auf leerem Geschwätz ausruhen.

Als Kapitän ist Seth Hinrichs ein Vorbild für das Team. | Foto: Dennis Fischer

Die Wichtigkeit von Vorbildern begründet Seth wie folgt: „Zunächst einmal sei es wichtig, jemanden zu haben, zu dem man aufschauen kann. Das gibt einen positiven Einfluss und jemand geht den Weg vor, dem man folgen möchte.“ Zudem seien Vorbilder für Seth wie Superhelden, in deren Fußstapfen man versucht zu treten. Sie setzen den Maßstab des Möglichen hoch, sodass man selbst motiviert ist, sein Bestes zu geben. Auf den Sport bezogen eignen sich als Vorbilder diejenigen, die auch dann trainieren, wenn Fans oder Coaches nicht hinschauen. Seth betont, dass Vorbilder für sich und ihre Leistung, aber auch für andere Verantwortung übernehmen und ausnahmslos ihr Bestes geben würden, um den Standard der Leistung hochzuhalten.

Auf die Frage, wer Seths Vorbild sei, sagt er, ohne zu zögern: Sein Vater. Und zwar allumfassend. In all seinen Entscheidungen, wie das Leben zu leben sei. Er sei stets eine Person gewesen, die hart gearbeitet habe und immer darauf bedacht war, anderen Gutes zu tun. Dabei sei es ihm nie darauf angekommen, dafür etwas zurückzubekommen.

Seth ist Kapitän der Veolia Hamburg Towers und als solcher auch selbst ein Vorbild. In Bezug auf Basketball sei es ihm wichtig, besonders jüngeren Spieler:innen zu zeigen, dass es im Basketball um mehr geht, als nur ums Punkten, es mehr braucht, um ein Team nach vorn zu bringen. Das gelte nicht nur für gewissenhaftes Verhalten auf, sondern auch neben dem Feld.

Vorbilder begleiten uns durch den Alltag. Sie können uns motivieren, das Beste aus uns herauszuholen, wenn wir ein Ziel erreichen wollen. Auch wir selbst können als Vorbild dienen, indem wir beispielsweise für die Werte einstehen, die uns als Gemeinschaft am Herzen liegen und die uns gemeinsam nach vorne bringen. Im Hamburg Towers e.V. sind das Offenheit, Respekt und Gleichberechtigung – und um bei uns ein Vorbild zu sein, muss niemand viele Punkte erzielen.